schuhe

Unsere Kleidung hat nicht nur einen Einfluss darauf, was andere über uns denken, sondern das, was wir tragen, verändert auch uns selbst!

Dies zeigt eine Studie der Northwestern University/Illinois von Adam Galinsky und Hajo Adam, 2012.

30 Versuchspersonen (männlich und weiblich) sollten einen Arztkittel anziehen und dann einen Aufmerksamkeitstest durchführen. Dazu zeigten die Forscher Bildpaare, die sich in einigen winzigen Details unterschieden. Im Schnitt gelang es den Probanden, 12 der insgesamt 16 Unterschiede zu finden.

Bei Wiederholung des Versuchs – mit neuen Teilnehmern –  bezeichneten die Versuchsleiter, den Arztkittel als Malerkittel und führten den gleichen Test nochmals durch. Das Ergebnis war erstaunlich signifikant: Die „Malerkittel-Probanden“ waren im Bildpaartest um einiges schlechter, als jene mit den Ärztekitteln.

Die Forscher schließen daraus: Ein Kleidungsstück hat auch eine symbolische Bedeutung. Wenn wir es tragen, schlüpfen wir  –  bewusst oder unbewusst – in die damit assoziierte Rolle. Anders gesagt: Die Versuchspersonen im Arztkittel suchten konzentrierter nach Fehlern, weil es zu ihrer Rolle als Arzt gehörte.

Die Forscher nennen diesen Effekt „enclothed cognition“, da die Kleidung, die wir tragen, die Art und Weise verändert, wie wir Informationen verarbeiten.

Vielleicht sollten wir mit diesem Wissen nicht nur im Fasching in die Rolle eines anderen schlüpfen, sondern öfters in alltäglichen Situationen, um andere besser zu verstehen und nicht vorab zu bewerten.

In dem Ergebnis dieser Studie liegen viele Möglichkeiten – einfach mal die Kleidung wechseln und vom Gewohnten zum Ungewohnten…